Prag

Prag

Eine «Kaiserstadt» ist immer etwas Besonderes. Die Architektur aus der Gotik und dem Barock ist unvergleichbar und bietet unzählige Fotomotive. Prag vereint auf engem Raum soviel Geschichte und Kultur, daher ist auch nicht verwunderlich, dass die «goldene Stadt» zu den meistbesuchten Städten Europas zählt. Während unseres 4-tägigen Aufenthalts versuchten wir ein paar der klassischen Highlights fotografisch festzuhalten.

Die Moldau teilt die Stadt in zwei Bereiche. Die Prager Kleinseite (Malá Strana, Lesser Town) und die Altstadt. Im Vergleich zur Altstadt ist die Prager Kleinseite noch etwas gemütlicher, was die Touristenströme betrifft.

Kloster Strahov und Petřín

Das Kloster Strahov liegt auf der Kleinseite von Prag auf dem Hügel Petrin.

Kloster Strahov

Der Innenhof ist weitläufig und bietet viele Motive und Schattenplätze zum Verweilen.

Zum Kloster gehört eine wunderschöne Bibliothek mit einem theologischen und einem philosophischen Saal mit unglaublichen Deckenfresken. Das Deckenfresko in der philosophischen Halle zeigt die spirituelle Entwicklung der Menschheit.

Die Säle können nur mittels einer geführten Tour besichtigt werden. Diese muss allerdings mindestens zwei bis drei Wochen im Voraus gebucht werden. Wir waren leider zu spät und konnten daher die Innenräume nicht besichtigen. Das Kloster bietet aber auch einen schönen Gastgarten mit Aussicht auf die Prager Altstadt und eine eigene Brauerei deren Wurzeln bis ins 13. Jahrhundert zurückreicht.

Blick von der Kleinseite auf die Altstadt

Vom Kloster aus kann man über den Petřín-Hügel direkt hinunter in die Stadt spazieren.

Tanzendes Haus

Das Tanzende Haus (Tančící dům) ist ein interessantes Gebäude direkt an der Moldau. Das Konzept war damals sehr gewagt, weil es ein Kontrast zur Prager Altstadt darstellte. Der gläserne Teil des Gebäudes soll eine Tänzerin in einem Faltenkleid symbolisieren, die sich an den Herrn (das Betongebäude) anschmiegt. Das Gebäude wird auch «Ginger und Fred» genannt, gemäß den Stepptänzern Ginger Rogers und Fred Astair.

Fassade des Tanzenden Hauses

Eine andere Interpretation ist, dass die Gebäude den Gegensatz zwischen dem totalitären Starren und dem gesellschaftlichen Umbruch symbolisieren.

Tanzendes Haus im Strassenverkehr

Speziell in der Dämmerung und in der Nacht kommt das Gebäude gut zur Geltung. Beim nachfolgenden Foto gefällt mir vor allem der ruhende Passant auf der Verkehrsinsel inmitten des nächtlichen Verkehrschaos.

Langzeitbelichtung des nächtlichen Verkehrs

Prager Burg

Die Burg ist über 1000 Jahre alt (erste Überlieferungen von 870) und zählt heute zu den größten Burgen aus dem Mittelalter. Sie ist die Residenz des tschechischen Präsidenten.

Panorama aus 7 Hochformatbildern

Innerhalb der Burg liegt die St. Vitus Kathedrale (Veitsdom) die dominant auf jedem Bild von der Prager Burg in die Höhe ragt.

Veitsdom

Der Veitsdom auf der Prager Burg ist ein unglaubliches Bauwerk und es ist nicht verwunderlich, dass der Bau mehrere Jahrhunderte gedauert hat. Baubeginn war 1344 durch Karl IV. Aufgrund der langen Bauphase und einigen kriegsbedingten Unterbrechungen waren zahlreiche Baumeister im Laufe der Zeit im Einsatz.

Ich finde es immer wieder faszinierend, wie Dombaumeister mit den damaligen Mitteln solche Gebäude konzipierten. Anfänglich war Matthias von Arras (Spätgotik) für den Bau zuständig und später wurde dann Peter Parler mit der Bauleitung beauftragt. Interessant ist, dass Peter Parler auch für den Bau der Karlsbrücke verantwortlich war. Fertiggestellt wurde die größte Kirche Tschechiens erst 1929.

Das nachfolgende Panorama wurde mit dem 90mm Teleobjektiv gemacht und aus 17 Einzelbildern zusammengesetzt. Das gesamte Bild hat eine Auflösung von 187 Megapixeln.

Panorama aus 17 einzelnen 90mm Tele-Aufnahmen

Der Dom ist selbstverständlich ein beliebtes Fotomotiv.

Fotograf bei der Arbeit

Wallenstein Palais

Der weitläufige Wallenstein Palast (Valdštejnský palác) wurde vom Adeligen Albrecht von Waldstein errichtet und beherbergt heute den tschechischen Senat. Die Architektur ist inspiriert von der italienischen Renaissance. Bei sommerlicher Hitze sind die Gärten ein willkommener Rückzugsort um sich etwas zu erholen.

Herkules Statue von Bildhauer Adriaen de Vries

Im hinteren Teil des Gartens befindet sich eine Steinwand die an eine Tropfsteinhöhle erinnert. Wenn man auf Details achtet, findet man immer wieder Fabelwesen und Tierköpfe in den Steinformationen.

Wand aus Tropfsteingebilden
Ein katzenähnliches Wesen in der Wand
Löwenkopf in der Wand

Karlsbrücke

Schon auf der Satelliten-Ansicht von Google-Maps sieht man, dass dieses Highlight von Prag sehr gut besucht ist. Es ist fast unmöglich ein Foto einer menschenleeren Brücke zu machen. In diesem Fall ergaben sich aber durch den tiefen Stand der Sonne und den langen Schatten doch noch interessante Bilder; zu dieser Zeit hat alles einen silhouettenhaften Charakter.

Frühmorgens, Silhouetten auf der Karlsbrücke
Die Karlsbrücke vom Moldauufer aus

Die steinerne Bogenbrücke verbindet die Altstadt mit der Kleinseite und ist im Sommer mit Verkaufsständen, Musikanten und Touristen besetzt.

Der Schwan ist unbeeindruckt von der Karlsbrücke

Auftraggeber der Brücke war Karl IV. und Baumeister wieder Peter Parler (wie auch schon beim Veitsdom). Sie besteht aus 16 Bögen, 30 barocke Skulpturen (symmetrisch über jedem Pfeiler) und an beiden Enden befindet sich ein Turm. Bekannt ist der auf der Altstadtseite befindliche schwarze Altstädter Brückenturm.

Die Karlsbrücke war lange Zeit die einzige Verbindung der beiden Stadtteile und spielte daher eine wichtige Rolle.

Astronomische Uhr

Der Turm mit der astronomischen Uhr gehört zum ältesten Teil des Rathauses (gotischer Stil). Er wurde im 14. Jahrhundert errichtet. Um 1410 wurde die an der Südmauer befindliche astronomische Uhr (Prager Rathausuhr oder Aposteluhr) in Betrieb genommen. Sie zählt heute zu den ältesten, funktionierenden astronomischen Uhren weltweit.

Die vier seitlichen Figuren stellen symbolisch Eitelkeit, Habsucht, Tod und Wollust dar. Das Skelett ist dabei die älteste Figur, seine Drehungen sollen den Lauf der Zeit symbolisieren.

Letna Park

Vom Letna Park aus hat man eine der besten Aussichten auf die Altstadt, die Moldau und die Brücken. Abends ist die Anlage um das Metronom ein beliebter Treffpunkt um bei einem Bier den Sonnenuntergang über der Stadt zu genießen.

Beim Metronom im Letna Park
Aussicht vom Letna Park aus
Viele Brücken verbinden die Altstadt mit der Kleinseite

Abends besuchten wir den Park erneut, um die Stimmung bei Nacht einzufangen. Unglücklicherweise, sind die Brücken nur von der anderen Seite aus beleuchtet, daher habe ich im folgenden Bild versucht, die Tag- und Nachtstimmung zu kombinieren.

Tag- und Nachtübergang

Jüdischer Friedhof

Mitten in der Prager Altstadt im jüdischen Viertel befindet sich der alte Jüdische Friedhof. Er ist nicht besonders groß, enthält aber doch über 12000 Grabsteine. Wie auch beim Berlin-Weissensee Friedhof ist das Besondere der ursprüngliche Zustand der Grabstätten und der sichtbare Verfall bzw. Lauf der Zeit.

Aber zwischen den alten Grabsteinen ist auch immer wieder die Rückeroberung durch die Natur und das Leben zu sehen. Beides existiert im Einklang miteinander.

Jüdischer Friedhof in der Altstadt

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