Kyoto

Mit dem Shinkansen Nozomi ging es von der Tokio Station nach Kyoto. Fahrtzeit war etwa 2 Stunden und 20 Minuten, das perfekte Verkehrsmittel innerhalb Japans.


Enchanted Time with Maiko
Eine Maiko ist in der Ausbildung zur Geisha. Ihre Hauptaufgaben sind Gesang, Tanz und das Erlernen traditioneller, japanischer Musikinstrumente. Es ist spannend eine solche Person kennenzulernen und sich mit ihr zu unterhalten. Diese Möglichkeit bietet sich mit “Enchanted Time with Maiko”. Man kann dort einen unvergesslichen, japanischen Abend buchen mit einem umfangreichen traditionellen Abendessen und einer Maiko-Performance.
Zu Fuss durch kleine japanischen Gassen…

Man erhält als Vorspeise ein Obanzei, das bedeutet, dass mindestens die Hälfte der Zutaten in Kyoto hergestellt worden sind. Die Zutaten müssen ebenfalls saisonal sein. Meistens ist es frisches Gemüse und Meerestiere.









Während des Abendessens gab es traditionelle Tanzeinlagen der Maiko (maiko dance).

Das Makeup und der Haarschmuck sind sehr zeitaufwendig. Eine Maiko schläft mit dem Nacken auf einer Stütze (takamakura) anstatt eines Kissens damit die Haare perfekt bleiben. Ein interessantes Detail sind auch die Lippen. Die Unterlippe wird nur teilweise eingefärbt und die Oberlippe bleibt für eine Maiko im ersten Jahr weiss. Eine ausgebildete Geisha färbt dann nur die Oberlippe ein.




Iwatayama Affenpark
Der Park befindet sich auf dem “Berg” (eher Hügel) Iwata der über einen schattigen Weg leicht erreichbar ist.


Von oben hat man auch einen schönen Blick über Kyoto.

Auf dem Berg leben zirka 170 Japanmakaken (Schneeaffen) die sich dort frei bewegen können. Sie leben in Gruppen und kommen praktisch (bis auf eine kleine Population in Texas) nur in Japan vor.



Für Fotografen sind diese Bedingungen natürlich ideal, da man keine störenden Zäune und Drahtgitter im Bild hat.


Auf einem der Schilder stand, dass man den Affen nicht direkt in die Augen sehen darf, sonst würden sie aggressiv werden. Der hat wohl bemerkt, dass ich ihn beobachte.


Bambus-Wald
Nach einem kleiner Spaziergang am Fluss entlang und durch den Arashiyama Park (ca. 20 Minuten) gelangt man zum Bambuswald. Bambus gehört zu den Pflanzen die am schnellsten wachsen. Der Rekord liegt bei 91cm pro Tag.


Bambus kann bis zu 40 Meter hoch wachsen. Die Spazierwege führen direkt durch den Wald.


Burg Nijō
Die Burg ist 400 Jahre alt und wurde von Shōgun Tokugawa Ieyasu erbaut. Er war der Gründer und erster Shōgun des Tokugawa Shōgunats.
Ein Shōgun (将軍) ist sowas wie ein Militärgeneral oder Anführer der Samurai. Ein Shōgunat ist dementsprechend der ganze Apparat rundum den Shōgun. Es gibt verschiedene Shōgunat je nach Zeitperiode. Zum Beispiel das Kamakura-Shōgunat, das Muromachi- oder Ashikaga-Shōgunat oder das Tokugawa- oder Edo-Shōgunat (Edo ist das heutige Tokio).
Die Burg Nijō gehört heute zum UNESCO Weltkulturerbe. Die Anlage ist sehr gross und auf jeden Fall eine Besichtigung wert.

Im Ninomaru-goten Palast war das Fotografieren leider verboten. Man kann dort durch die verschiedenen Räume wandern, die wunderbaren Wandgemälde betrachten und bekommt allgemein ein gutes Gefühl vom damaligen Leben. Der Palast besteht aus sechs zusammenhängenden Gebäuden, die durch den berühmten “Nachtigallen-Flur” verbunden sind. Wenn die Leute den Flur entlang laufen, dann ertönt ein rhythmisches, dumpfes Quietschen, das an eine Nachtigall erinnern soll und (angeblich?) beabsichtigt war, damit sich Eindringlinge nicht unbemerkt auf dem Flur bewegen konnten.



Ryōan-ji (龍安寺)
An der Endung -ji erkennt man, dass es sich um einen Zen-Tempel handelt. Er liegt nördlich von Kyōto und ist mit dem Rad gut zu erreichen. Der Tempel gehört ebenfalls zum UNESCO Weltkulturerbe.

Der Weg führt am grossen Kyoyochi Teich vorbei zum Hauptgebäude.

Dort ist der berühmteste Zen-Garten Japans zu finden, der Hojo-Teien aus dem 15. Jahrhundert. Der Steingarten ist rechteckig angelegt und hat keinerlei grössere Pflanzen. Er ist mit feinem, weissen Kies ausgelegt und umfasst 15 Steine in fünf mit Moos bewachsenen Gruppen. Von der Veranda aus, kann der Garten betrachtet werden.

Die Anordnung der Steine scheint zufällig, ist aber angeblich von den Idealen der Tee-Zeremonie beeinflusst. Das Einfache und Abstrakte des Gartens soll die Phantasie anregen. In der Meditation auf der Veranda ist es dann jedem selbst überlassen, welche Muster er in der Anordnung zu sehen meint.


Ebenfalls innerhalb der Tempelanlage ist das Tofu Restaurant Saigen-in mit einen wunderschönen Blick auf den Garten. Die Seitenwände sind komplett offen und dadurch hat man das Gefühl mitten in der Natur zu sitzen.


