Berlin /2
Jüdischer Friedhof Berlin-Weissensee
Der jüdische Friedhof Berlin-Weissensee ist der grösste jüdische Friedhof Europas. Er steht unter Denkmalschutz. Männliche Besucher des Friedhofs müssen eine Kopfbedeckung (Kippa) tragen da der Friedhof einen ähnlichen Stellenwert wie die Synagoge hat.
Die Bezeichnung jüdischer Friedhof heisst übersetzt “Haus der Ewigkeit”. Die Toten warten auf ihre Auferstehung nach dem Eintreffen des Messias. Daher darf die Totenruhe auch nicht gestört werden und die Gräber werden daher auch nicht neu belegt oder umgebettet, so wie es auf christlichen Friedhöfen häufig der Fall ist. Die Gräber sind Eigentum der Toten.



In der Regel gibt es keine Grabpflege oder Blumenschmuck. Der Friedhof soll die Vergänglichkeit widerspiegeln. Anstatt Blumen werden kleine Steine auf den Gräbern abgelegt.


Teufelsberg
“Berg” ist etwas übertrieben, aber für Berlin sind 120 Meter doch schon hoch. Der Teufelsberg ist das Ergebnis von einer 22 Jahre andauernden Anhäufung von Trümmerresten aller zerbombten Häuser aus der Umgebung vermischt mit Industrieschutt (letzter LKW 1972). Auf der Kuppe wurde eine riesige Abhörstation errichtet um den Feind im Osten mittels Radar auszuspionieren.

Heute wird die zerfallene Anlage hauptsächlich von Künstlern genützt. Das Hauptgebäude ist praktisch eine riesige Gallerie von Graffiti-Kunstwerken.


Den Wolf sieht man öfters, nicht nur am Teufelsberg, sondern auch an anderen Orten. Er ist das Werk des Berliner Sprayer’s Tobo.
Er gab ihm sogar einen Namen: Erik Rotheim1


Die Kugeln, in denen sich früher die Radarantennen gedreht haben, sind schon stark verwittert. In der Ferne sieht man im linken Bereich den Fernsehturm.

Die Umgebung bietet sich auch ideal für ein Fotoshooting an. Dieses Team ist aus Spanien angereist.

Auch im Aussenbereich sind sehr kreative Kunstwerke zu finden.
Der folgende Künstler heisst Knisterfuchs.


Beelitz-Heilstätten
Auch der “Brandenburger Zauberberg” genannt, welch schöne Anspielung auf Thomas Mann’s Roman. Um 1900 wurde das riesige Klinikareal zur Behandlung von Tuberkulose (Morbus Koch) - vor allem für Arbeiter - errichtet. Eine Kur in Davos konnte sich damals keiner leisten. Als favorisierte Behahandlunsmethode wurde die Luftkur angewendet. Das ausgeklügeltes System, welches frische, gefilterte Waldluft in die Zimmer der Patienten leitete, war damals eine Sensation.
Heute bedindet sich auf dem Areal unter anderem eine neurologische Rehabilitationsklinik und ein Parkinson-Fachkrankenhaus.



Heute ist das gesamte Gelänge in Privatbesitz und der Zutritt ist nicht so einfach. Wir haben eine Tour bei Go2know gebucht und konnten uns damit auf dem Areal frei bewegen.
Es ist ein tolles Erlebnis, dieses Areal und die Gebäude auf eigene Faust zu erkunden. Man kann sich genüngend Zeit nehmen, um die dunklen Räume, Keller, Dachböden und zerfallenen Treppen mit Langzeitbelichtungen festzuhalten. Stativ nicht vergessen!








Auch heute noch führt die Tuberkulose die weltweite Statistik der tödlichen Infektionskrankheiten.
